Gründung

Am 20. November 1959 wurde der Heimatverein Wilstedt im Beisein des Landrates des damaligen Kreises Bremervörde, Joachim Burfeindt, aus der Taufe gehoben. Als oberstes Ziel hatten sich die Gründungsmitglieder die Pflege des Heimatgedankens, des heimatlichen Kulturgutes, die Erhaltung des dörflichen Lebens und der plattdeutschen Sprache auf die Fahnen geschrieben. Bei der Gründung bekannten sich 117 Mitglieder zu den Zielen des Vereins, der von Hauptlehrer Carl von Bargen geleitet wurde. Im Jubiläumsjahr der Gemeinde Wilstedt - unser Ort feierte im Jahre 1960 sein 1100-jähriges Bestehen, sollten die Mitglieder des Vereins wichtige Aufgaben übernehmen. 
Foto: Christina Klinghagen

Bedeutende Gäste

Zahlreiche berühmte Dichter (z.B. Heinrich Schmidt-Barrien, Rudolf Kinau, Hinnerk Gronau, Christian Holsten, Alma Rogge, Manfred Hausmann) kamen auf Einladung des Heimatvereins nach Wilstedt und lasen aus ihren Werken vor. Hinzu kamen Musikabende sowie Ausflugs- und Besichtigungsfahrten. Am 24. Juni 1965 verstarb Carl von Bargen. Er hatte den Verein maßgeblich geprägt und hinterließ eine große Lücke. In den folgenden Jahren ging die Mitgliederzahl stetig zurück. Im Jahre 1974 waren es noch 96 Personen, die dem Heimatverein angehörten.
Foto: Christina Klinghagen

Vereinsmüdigkeit

Ab dem Jahre 1975 verzeichnete der Heimatverein eine Vereinsmüdigkeit. Die Ursachen lagen vor allem in der Rezession bei handwerklichen und kleinen landwirtschaftlichen Betrieben. Viele Wilstedter Bürger mussten sich gezwungenermaßen außerorts eine Beschäftigung suchen. So kam das Vereinsleben zum Erliegen. Der Verein wurde aber nicht aufgelöst.
Foto: Karlheinz Wobbe

Neuanfang

Am 13. März 1985 kam es zu einem Neuanfang. Mit einer neuen Satzung wurde der „Heimatverein Wilstedt e. V.“ vom Amtsgericht Zeven in das Vereinsregister eingetragen, Vorsitzender wurde Karl Heinz Gröffel. Mit zahlreichen Aktivitäten wurde das Vereinsleben wieder aktiviert. 

Am 3. März 1988 übernahm Hans Ohlrogge das Amt des 1. Vorsitzenden. Für das Jahr 1989 plante der Vorstand erstmals die Herausgabe eines Heimatkalenders.
Foto: Christina Klinghagen

30 Jahre Heimatverein

Am 1. Januar 1989 hatte der Heimatverein 104 Mitglieder. In diesem Jahr fand auch das 30-jährige Bestehen des Vereins statt. Höhepunkt dieser Jubiläumsveranstaltung war sicherlich das Dorffest aus Anlass dieses Jubiläums. Am Sonntag, dem 17. September, hielt Pastor Behr einen plattdeutschen Gottesdienst in der St. Petri Kirche. Am Nachmittag fand eine Festveranstaltung im Saal des „Wilstedter Hofes“ statt. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden, Hans Ohlrogge, übermittelten Bürgermeister Ernst-Hermann Holsten, Ehrenvorsitzender und Ehrenbürgermeister Johann Schröder sowie Vertreter der in Wilstedt ansässigen Vereine und einige Nachbarvereine ihre Grüße und Wünsche. Musikalisch umrahmt wurde dieser Nachmittag von der Wilstedter Blasmusik und vom gemischten Chor Wilstedt. Auch die Trachtengruppen des Heimatvereins Elsdorf, des „Findorff-Heimatvereins“ Grasberg mit den „Olen Handwarkers“ und Anna Holsten aus Wilstedtermoor, die Döntjes und Lieder mit Akkordeonbegleitung zum Besten gab, trugen zum Gelingen des Festaktes bei.
Foto: 19.01.1989 Jahreshauptversammlung - Johann Schröder wird Ehrenvorsitzender, Hans Ohlrogge überreicht die Urkunde 
(Karlheinz Wobbe).

Unser Dorf soll schöner werden

Das Jahr 1989 war auch für die Gemeinde Wilstedt ein bedeutendes Jahr, zumal die Schlussbesichtigung des Kreiswettbewerbes „Unser Dorf soll schöner werden“ erfolgte. Durch gemeinsame Pflanzaktionen u. ä. beteiligte sich auch der Heimatverein an diesem Wettbewerb.
Am 25. April 1992 traf den Heimatverein ein schwerer Schicksalsschlag. Der Vorsitzende Hans Ohlrogge verstarb. Auf der Jahreshauptversammlung am 14. Januar 1993 fand sich kein Nachfolger für Hans Ohlrogge. So musste dieser Punkt vertagt werden. 
Foto: Christina Klinghagen

Johann Bahrenburg neuer Vorsitzender

Auf der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 11. März 1993 wurde wieder kein Vorsitzender gefunden. Alle verbliebenen Vorstandsmitglieder erklärten ihre Bereitschaft, ihr Amt weiter auszuüben. Hanna Schulz informierte die Versammlung über ein Schreiben des Amtsgerichtes vom 19.Februar 1993, in dem das Gericht die Einsetzung eines Vorsitzenden nicht als dringend erachtete.

Am 9. März 1995 stellte sich schließlich Johann Bahrenburg als Nachfolger von Hans Ohlrogge zur Verfügung.
Foto: Hanna Schulz gratuliert Johann Bahrenburg zur Wahl, rechts Rudi Marx und Werner Barte (Wümme-Zeitung).

Raumsuche

Am 1. Januar 1996 hatte der Verein 134 Mitglieder. Auf der Jahreshauptversammlung am 11. Januar 1996 wurde über einen Antrag an die Gemeinde beraten, die ehemaligen Posträume am Brink zu mieten. Dieser Antrag wurde von den Gemeindevertretern abgelehnt. Auch die Anmietung der Scheune von Meyerdierks hat sich aus Kostengründen zerschlagen. 

Am 27. April 1996 wurde auf einer frisch gepflügten Fläche am Löhberg mit einer Dippelmaschine Flachs ausgesät. Altes Handwerk sollte wiederbelebt werden, das inzwischen fast in Vergessenheit geraten war. Nach der Reife wurde der Flachs gezogen und zur „Rotte“ ins Wasser gelegt, damit die Holzstängel verrotten. Nach weiteren Arbeitsgängen blieben schließlich die Fasern übrig, die zur Herstellung von Stoff (Leinen) verwendet werden.  

Anfang September wurde der Flachs „gerauft“, d. h. er wurde mit den Wurzeln ausgezupft. Da die Stängel noch grün waren, wurden sie zum Trocknen ausgebreitet. Im September wurden die Stängel gebunden und gehockt. 

Am 1. Januar 1997 hatte der Verein 137 Mitglieder. Auf der Suche nach einem eigenen „Domizil“ war der Vorstand noch nicht fündig geworden. Das alte Bahnhofsgebäude wurde thematisiert, es könnte interessant werden für den Heimatverein.
Foto: Wümme-Zeitung

40-jähriges Bestehen

Auf der Jahreshauptversammlung am 14. Januar 1999 beschlossen die anwesenden Mitglieder das 40-jährige Jubiläum des Heimatvereins am 5. September 1999 auf dem Schützenplatz und in der angrenzenden Schützenhalle zu feiern. 

Unter der Leitung von Christa Ruschmeyer hat sich eine Spinngruppe gebildet. Zuerst wurde Wolle gesponnen, dann Flachs, wobei das Spinnen von Flachs wesentlich aufwändiger ist.

Die Jubiläumsfeier „40 Jahre Heimatverein“ am 5. September 1999 fand dann bei strahlendem Sonnenschein statt. Auf dem Schützenplatz hatten alte Handwerker ihre bunten Stände aufgebaut, im Festzelt traten Musik- und Volkstanzgruppen auf und im Schützenheim gab es Kaffee und Kuchen. Vorsitzender 

Johann Bahrenburg konnte zahlreiche Gäste begrüßen, unter ihnen Bürgermeister Ernst Hermann Holsten, Vertreter der Wilstedter Vereine und Abordnungen befreundeter Heimatvereine. Während der gemischte Chor aus Wilstedt, das Akkordeon-Orchester aus Wangersen, die „Plattdütsch Singers“ aus Selsingen, die Trachtengruppen aus Hiddingen, Elsdorf und Sittensen die Gäste im Zelt unterhielten, boten die „Olen Handwarkers“ auf dem Schützenplatz Einblicke in fast vergessene Handwerkskünste, wie Korb- und Netzflechten und Klöppeln. Dörte Schnackenberg ließ sich bei ihrer Arbeit an der Töpferscheibe zuschauen und die Gruppe um Christa Ruschmeyer zeigte an ihren Spinnrädern, wie aus Wolle schließlich ein Faden entsteht.
Foto: Johann Bahrenburg konnte zahlreiche Gäste begrüßen (Karlheinz Wobbe).

Restauration eines alten Backofens

Am 7. Oktober 1999 nahmen Mitglieder des Heimatvereins sich den alten Steinbackofen im Garten von Alwine und Fritz Dodenhoff vor, um ihn wieder zu neuem Leben zu erwecken. Während Friedhelm Bahrenburg sich um das Dach kümmerte, setzte Heinrich Willenbrock den Ofen mitsamt dem Mauerwerk wieder in Stand. Die maroden Dachlatten und Dachabschlüsse mussten erneuert und das Dach neu eingedeckt werden. Außerdem wurde der Innenraum des alten Backofens ausgebessert und die Außenhaut mit Lehm verschmiert. Frischen Butterkuchen gab es dann am 16. Oktober 1999 aus dem renovierten Backofen, in dem anschließend Flachs getrocknet werden konnte. Dieser Flachs wurde am 18. Oktober 1999 auf der Diele von Dodenhoff mit der Handbrake gebrochen und mit der Hechel gekämmt. 

Am 19. Mai 2001 gab es wieder frischen Butterkuchen aus dem renovierten Backofen bei Dodenhoff. Hier fand auch die Aktion Ferienspaß am 8. August statt, zu der Hanna Schulz und ihre fleißigen Helferinnen und Helfer fast 50 Kinder begrüßen konnten. Die Kinder backten kleine Kuchen und eine selbst belegte Pizza, die sie gleich vor Ort noch heiß verzehrten. 

Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 2002 wurde Herwart Buttler zum ersten Vorsitzenden gewählt. Am 1. Januar 2005 gehörten dem Heimatverein 151 Mitglieder an.
Foto: Heinrich Willenbrock und Friedhelm Bahrenburg (v.l.) bei der Renovierung des alten Backofens in Dodenhoffs Garten (Karlheinz Wobbe).

Das Heimathaus - Alter Bahnhof

 Seit vielen Jahren bestand der Wunsch nach einem eigenen Domizil. Mehrere frühere Versuche in dieser Richtung scheiterten (Hausschlachter Warjes, Meyerdierks Scheune in der Holzschuhmacherstraße, ehemaliges Kalthaus und Posträume „Am Brink“). Am 11. November 2003 wurde ein Pachtvertrag für den „Alten Bahnhof“ mit den Vertretern der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH unterzeichnet. Nun konnte die Renovierung des Hauses in Angriff genommen werden. 

Mehr als 2000 Arbeitsstunden leisteten die Mitglieder ehrenamtlich als Eigenleistung. Am 26. September 2004 öffnete der Heimatverein erstmals sein frisch renoviertes Heimathaus für die Öffentlichkeit.

Die Einweihung fand im Beisein zahlreicher Ehrengäste am 10. April 2005 statt. Damit erfüllte sich für die Mitglieder des Heimatvereins ein jahrelanger Traum.

Inzwischen wird das Gebäude vielfältig als Begegnungs- und Kommunikationsstätte genutzt.
Foto: Karlheinz Wobbe

Altes wird bei uns nicht vergessen

Seit ein paar Jahren haben wir, der Heimatverein, unser schönes Domizil - den alten Bahnhof - als Logo im Briefkopf.

Trotzdem soll unser altes Logo nicht vergessen werden.
Foto: Karlheinz Wobbe

Torfstechen

Auf der Jahreshauptversammlung am 8. Februar 2007 übernahm Karlheinz Wobbe das Amt des 1. Vorsitzenden.

Torfstechen wie zu alten Zeiten wurde am 12. Mai auf dem Moorgrundstück der Familie Ullrich geboten. Zahlreiche Gäste fanden sich am Heimathaus ein, um sich mit den Kremserwagen von Hans Hermann Cordes und Heinz Höhn ins Moor kutschieren zu lassen. Trotz des durchwachsenen Wetters hatten sich viele Zuschauer eingefunden, um sich über die schwere, körperliche Arbeit des Torfstechens zu informieren.
Foto: Torfgraben wie zu Großvaters Zeiten. Vorne Karlheinz Wobbe (Hermann Poppe).

Apfelbaumpfad

Am 23. Februar2008 wurde die Apfelbaumpflanzung (Apfelbaumpfad) von Jens Otten, Conrad Bölicke und Jochen Krentzel ins Leben gerufen - mit dem Heimatverein durchgeführt. Insgesamt 40 Bäume wurden in der Verlängerung der Schulstraße, am Dreiecksee und am Immensteg in die Erde gebracht und mit einem Sortenschild und dem Namen des Spenders versehen. 
Foto: Christina Klinghagen

Wilstedter Frühling

Zum Wilstedter Frühling hängten Elisabeth Ensslen und Karlheinz Wobbe annähernd 2500 bemalte Ostereier Am Brink und vor dem Heimathaus auf. Sie ließen den Ort im österlichen Flair erscheinen.
Foto: Ostereier vor dem Heimathaus. Aufgehängt von Karlhinz Wobbe und Elisabeth Ensslen (Hermann Poppe).

50 Jahre Heimatverein Wilstedt

Am 6. September 2009 feierte der Heimatverein sein 50-jähriges Bestehen. Das Fest begann mit einem Gottesdienst im voll besetzten Festzelt auf dem Raiffeisen-Gelände neben dem Heimathaus „Alter Bahnhof“. Den Gottesdienst hielt Pastor Hintz, die Lesungen trug Hermann Meyer in plattdeutsch vor. Musikalisch umrahmt wurde dieser Festgottesdienst vom Posaunenchor unter der Leitung von Rolf Lemmermann und dem gemischten Chor, unter der Leitung von Annegret Kromat. Im Anschluss wurde das 222. Mitglied des Heimatvereins, Ute Gerdts, durch den 1. Vorsitzenden geehrt.
Logo: Christina Klinghagen

 50 Jahre Heimatverein Wilstedt

Nach dem gemeinsamen Mittagessen hielt Ernst August Seeger aus Dipshorn die Festrede, natürlich auf Platt. Grußworte kamen von Samtgemeindebürgermeister Frank Holle, Wilstedts Bürgermeister Günter Nase und zahlreichen Vertretern Wilsteder und auswärtiger Vereine. 

Zur gleichen Zeit boten die „Olen Handwarker“ einen Einblick in alte Handwerkskunst wie Schmieden, Korbflechten, Reepschlagen, Apfelpressen, Kerzenziehen, Fischräuchern. Außerdem trugen die Scheeßeler Trachtengruppe, „Sara´s Tanzgruppe“, die Gitarrengruppe und die Kinder unserer Grundschule zum Gelingen des Festes bei.
Foto: Zevener-Zeitung

50 Jahre Heimatverein Wilstedt

Die Oldtimerfreunde zeigten das Pflügen mit Pferden und das Dreschen mit einer alten Dreschmaschine. Mit zwei Draisinen ging es auf den inzwischen fast zugewachsenen Schienen bis zur Wilstedter Mühle und zurück. Auf dem Vorplatz kamen auch die Kinder zu ihrem Recht. Für sie gab es viele altersgerechte Angebote.
Foto: Zevener-Zeitung

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